Sie ist eines der größten Golf-Talente in Deutschland: Die Neustädterin Philipa Gollan ist erst 15 Jahre alt, hat sich in der deutschen Golfszene aber schon einen Namen gemacht. Ihre größten Erfolge bisher waren der EM-Titel in ihrer Altersklasse 2019 und die Berufung in das “Junior Golfteam Germany”.
Wie sind Sie in die Position gekommen, in der Sie heute sind?
In dieser Position, in der ich heute bin, wäre ich nicht ohne meine Trainer und meiner Familie gekommen. Sie haben mich immer unterstützt und mich aufgepusht, wenn ich keine Motivation hatte. Ich war dieses Frühjahr fünf Monate in Amerika, um intensiv Golf zu trainieren und das hat mich in jedem Aspekt weiter gebracht, als ich je war. Ich bin sehr dankbar für alle, die mir helfen meine Träume zu erfüllen.
Wann waren Sie zuletzt die einzige Frau in der Runde?
Die einzige Frau in der Runde war ich das letzte Mal bei den diesjährigen Clubmeisterschaften der offenen Klasse. Ich habe mit zwei guten Freunden die ersten beiden Runden gespielt.
Welche Herausforderungen sehen Sie heute immer noch für Frauen auf dem Weg nach oben?
Für Frauen ist es oft sehr schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen, für den Sport, den sie betreiben. Beim Golf ist dies auch eine große Sache, denn die Aufmerksamkeit, die die männlichen Spieler bekommen, bewirkt auch, dass sie mehr Geld verdienen. Natürlich geht es in der Regel nicht um Geld, sondern um Spaß. Für mich ist Spaß am Sport das wichtigste, um Erfolg zu haben.
Gibt es Sprüche, die Sie nicht mehr hören können, weil sie voller Klischees sind?
Ein Spruch der mir jetzt spontan einfällt ist: Ist Golf nicht eher ein Sport für alte Menschen? Oder: Du fährst dann bestimmt die ganze Zeit nur mit dem Golf Cart durch die Gegend. Ein anderer Spruch wäre noch: Ach Golf ist doch nicht anstrengend! Jeder, der Golf schon Mal ausprobiert hat, kann bestätigen, dass es genau das Gegenteil ist.
Was sollte getan werden, damit Frauen im Sport noch präsenter sind?
Ich denke, damit Frauen besser im Sport präsentiert sind, sollten mehr Wettkämpfe mit Männern und Frauen gemischt stattfinden. Dadurch würde der Schwerpunkt nicht nur auf dem Männersport liegen. Im Fernsehen wird oft auch nur Männerfußball oder Männergolf gezeigt. Wenn sich das ändern würde, dann wäre es ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Was würden Sie jungen Frauen mit auf den Weg geben?
Spiele den Sport den du am liebsten magst und wenn du wirklich etwas erreichen willst, dann verlier nie deine Träume aus den Augen!
Welche Frau war Ihr Vorbild, Ihre Inspiration?
Mein Vorbild ist Serena Williams. Sie hat so viele Sachen in ihrem Leben erreicht und nie aufgegeben, wenn es schwer wurde oder es so aussah, als wenn es nicht mehr weitergeht.
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Etwas weiter und in die Zukunft geguckt möchte ich in ein College in Amerika gehen, wo ich Golf spielen kann. Golfmäßig möchte ich natürlich, wie jeder andere in seinem Sport bestimmt auch, so gut werden, wie es nur geht. Ich bin der Meinung, dass es keine Grenzen gibt und, dass man immer besser werden kann. Ich freue mich nächstes Jahr schon auf die Turnier, die hoffentlich stattfinden werden. Ich werde mich jetzt in der Nebensaison so gut, wie möglich auf nächstes Jahr mit meinen Trainern vorbereiten.